Kreisimkerverein Northeim

Der Imkerverein Uslar wurde im Jahr 1900 gegründet. Das genaue Gründungsdatum lässt sich heute leider nicht mehr feststellen.

Zwei Zeitungsinseraten, die zu einer Versammlung in einem Uslarer Hotel einluden, ist zu entnehmen, dass die „Mitglieder des Bienenvereins“ und die „Freunde der Bienenwirtschaft“ vermutlich zur Gründung des Imkervereins eingeladen wurden.

Während seiner wechselvollen Vereinsgeschichte, in welche die beiden Weltkriege fielen, gehörten dem Verein im Schnitt der Jahre 35 Mitglieder an.
Im Jahre 1960 waren es sogar 54 Mitglieder, die sich mit der Bienenhaltung im Raum Uslar befassten.

Heute hat der Imkerverein 42 Mitglieder, wobei die Mitgliederzahl in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist.

Aus dem Berichtswesen des Vereins geht u. a. hervor, dass im Jahr 1935 z.B. ein Honigertrag von 10 Pfund pro Volk verzeichnet wurde. Verbesserungen in der Bienenzucht und veränderte Betriebsweisen (Magazinimkerei) haben die Erträge deutlich anwachsen lassen. Heute gehen wir von Durchschnittserträgen von ca. 30 – 40 Kilogramm pro Volk aus. Das verdeutlicht, dass die Bienen heute trotz Intensivierung der Landwirtschaft und Flächenumstrukturierung im Gebiet der Sollingstadt sehr gute Erträge erwirtschaften können.

Das Einzugsgebiet der Imkerei im Großraum Uslar erstreckt sich dabei von der Landkreisgrenze Holzminden im Norden, den Weserraum mit der Ortschaft Bodenfelde und seinen Ortsteilen im Westen, den Südbereich mit Schoningen, Verliehausen und Offensen, bis zu den Ortschaften Volpriehausen, Delliehausen und Schlarpe im Osten.

Für eine flächendeckende Bestäubung in unserer Region ist gesorgt.

Haupttracht ist im Frühjahr der Raps, dessen Honig je nach Frühjahrsentwicklung mit Obst- und Löwenzahnblüte angereichert sein kann. Rapshonig ist auch der einzige Sortenhonig, der im Sollingraum geerntet wird.

Nach der Rapsblüte ernten die Uslarer Imker Blütenhonig. Himbeere Brombeere, Faulbaum, Kleesorten, Wildkirsche, Linde und Ahorn liefern eine Nektarmischung, die uns in ihrer Vielfalt inhaltsreichen Blütenhonige ernten lässt, deren Anteil am Gesamtaufkommen ständig wächst.

Dunkle Wald- oder Waldblütenhonige ernten wir seltener. Die Sturmschäden auf den Waldflächen des Sollings, ich erinnere an Kyrill und Friederike, verändern die Waldtracht für uns Imker im positiven Sinn.

Einige sprechen nach der Ernte deshalb nicht ohne Grund scherzhaft von „Kyrillhonig“.

Im Laufe seiner Vereinsgeschichte mussten sich die Imker des Imkervereins immer wieder neuen Herausforderungen stellen. So geht z. B. aus der Chronik hervor, dass die Uslarer Imker im Jahr 1921 im Rahmen der Reparationszahlungen an Frankreich 14 Bienenvölker liefern mussten; insgesamt wurden 75000 Völker von Frankreich verlangt.

1928 / 1929 brach im Vereinsgebiet die Faulbrut aus, infizierte Völker wurden noch 1932 in einigen Ortsteilen festgestellt.

In den 60-ziger Jahren bereitete die Nosema der Imkerei wohl große Probleme. Zur Seuchenbekämpfung erhielt der Verein 143,- DM.

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung 1979 beschäftigen sich die Mitglieder erstmals mit der Varroamilbe und ihren Auswirkuungen für die Imkerei.

Die Vereinschronik zeigt auch das Bemühen um eine Verbesserung der Zucht. Belegstellen Donnershagen und Grasborn wurden von Imkern des Vereins betreut. Sie sollten zu einer Verbesserung des Zuchtmaterials beitragen.

Aktuell ist die Bienenhaltung in aller Munde. Die Medien berichten regelmäßig über die Gefährdung der Bienen und deren Auswirkung auf den Naturhaushalt.
Dies hat ein wachsendes Interesse der Bevölkerung an der Imkerei zur Folge.

Der Imkerverein Uslar ist deshalb bemüht u. a. durch

  • Nachwuchsschulung und Nachwuchsförderung,
  • aktive Pressearbeit,
  • Verkauf von hochwertigem Honig als Produkt aus der Region,
  • regelmäßigem Informationsaustausch mit Landwirten,
  • Anlage von Blühflächen,
  • einer Vielzahl von Beratungs- und Informationsgesprächen,

diesem wachsenden Interesse gerecht zu werden.

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